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Die Börse


Die Börse ist eigentlich nur ein Makler. Speziell die Aktienörse vermittelt zwischen Aktienkäufer und Aktienverkäufer. Dies geschieht in jedem Augenblick zu jenem Kurs, bei dem unter den vorliegenden Geboten der größte Umsatz zustande kommt. Leute, die an der Aktienbörse handeln, sind Spieler, die man weitgehend mit Roulettespielern vergleichen kann. Während beim Französischen Roulette das Verlustrisiko pro Einsatz 2,7% beträgt (da bei den 37 Feldern nur das 36 fache Geld ausgezahlt wird, wenn man alles auf ein Feld gesetzt hat), der Gewinn aber steuerfrei ist, muss der Spieler an der Börse Transaktionsgebühren bezahlen, die in Abhängigkeit von mehreren Faktoren zumeist weniger als 2% des Aktienwertes betragen. Dafür entfällt z.Zt. auf den Nettogewinn eine Kapitalertragssteuer von 25%. Auf der anderen Seite gibt es aber auch noch Einnahmen aus tatsächlich von der AG gezahlten
Dividenden*. Darüber hinaus aber ist der an der Börse tatsächlich gemachte Gewinn (also nicht der Gewinn, den man hätte, wenn man die Aktie verkaufen würde!) des einen Spielers der reale Verlust anderer Spieler, weil dann von keiner weiteren Seite Geld in das Spiel fließt.

Wer also sein sauer verdientes Geld bei diesem Spiel in die Waagschale wirft, vertraut darauf, über bessere Waffen als seine Gegner zu verfügen, also über Waffen als da sind: Glück, Verstand, Zeit, Spielkapital, Computerprogramme, mehr oder weniger erlaubte Informationsquellen und was sonst noch alles helfen könnte. Eine besonders wichtige Rolle spielt in dieser Reihe das 'Spielkapital' und zwar aus folgendem Grunde: Trägt man das Spielkapital eines Spielers über der Zeit auf, erhält man eine Kurve, die mit um so größerer Wahrscheinlichkeit irgendwann unter die Nulllinie wandert, je kleiner das Spielkapital zu Beginn des Spieles war. D.h. der Spieler wird bei Erreichen eines solchen Punktes - also genau zu jenem Zeitpunkt gezwungen sein, aufzuhören, an dem er sein gesamtes Spielkapital verloren hat, also nur mit Geld aus anderen Quellen weiterspielen kann,. Es ist bemerkenswert, dass das Risiko eines solchen Verlustes als spielfremdes Element zu dem oben genannten Risiko von 2,7% noch hinzukommt, Man kann sich eines ähnlich spielfremden Tricks bedienen, indem man sich ein Gewinnlimit setzt und bei Erreichen dieses Limits konsequent für immer aufhört, an der Börse zu spielen

Unter den Spielern befinden sich auch Banken, die mithilfe der Einlagen ihrer Kunden besonders kapitalkräftig sind. Das erwähnte Risiko, aufgrund fehlenden Kapitals aufhören zu müssen, ist bei ihnen ziemlich gering. Im Gegenteil, sie profitieren von den 'unfairen' Verlusten der kleinen Mitspieler, die aus Kapitalmangel aufhören mussten. Genau genommen spielt für die Banken das auf jene geschilderte, spielfremde Weise verlorene Geld der kleinen Spieler unfreiwillig die Rolle einer äußeren Geldquelle, also eine ähnliche Rolle wie eine Dividende. Für Investmentbanker vergrößert dieser Umstand die Möglichkeit, gute Gewinne (also auch tolle Boni) zu erwirtschaften, aber auch für sie besteht immer noch das Risoko, enorme Verluste zu machen.

Wächst die Geldmenge im Lande - etwa durch Inflation oder durch wachsende Mengen fauler Kreditrückforderungen - so macht sich dies durch Anwachsen der Aktienkäufe und damit durch steigende Aktienkurse bemerkbar, wovon auch die Besitzer von früher erworbener Aktien profitieren, wenn sie diese zu einem der dann günstigen Kurse auch wirklich verkaufen. Aber auch in solchen Zeiten weiß der Aktienbesitzer nicht, ob er nicht doch auf noch günstigere Kurse warten sollte - und verpasst die gute Chance.

Trotz der geringen Gewinnchancen gibt es aber auch an der Börse einige sehr wenige Spieler, die sehr große Gewinne erzielen. Siehe hierzu auch „Phänomene übergroßer Schwankungen

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*Logisch besteht hier die Schwierigkeit, dass die AG zugleich Spieler und spielfremder Geldspender ist.