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Verhaltensmuster |
Streik Die Lage ist doch die: Bei einem Streik gibt es zwei Verhandlungsparteien. Jede von ihnen versucht, die eigenen Ziele zu Lasten der anderen Partei durchzusetzen. Leider geschieht dies, indem man unbeteiligten Leuten ein Leid antut, in der Hoffnung, dass deren Klagerufe die gegnerische Partei schließlich zum Einlenken bringt. D.h. man bedient sich dieser Leute als Geiseln. - Eigentlich streikt man ja, um die eigenen Arbeitsbedingungen zu verbessern und nicht, um Gebühren oder Preise der Kunden zu erhöhen, obwohl dies mit großer Wahrscheinlichkeit dann die Folge ist. Wichtig für das Gelingen des Streiks ist dabei, dass sich unter den betroffenen Kunden möglichst viele Leute befinden, die sich den getroffenen Streikmaßnahmen nicht entziehen können. Dies ist meistens dann der Fall, wenn Angestellte des öffentlichen Dienstes oder eines ähnlichen Dienstes streiken. Anders wäre es, wenn z.B. ein Bäcker von seinen Angestellten bestreikt wird, dessen Kunden sich ebensogut anderer Bäcker bedienen könnten. Die katholische Kirche zeigt mit ihren Regeln zur Papstwahl, wie man streitende Parteien direkt und nicht mittels des Leides Anderer zu einer Entscheidung zwingen kann. (Siehe übrigens auch das 'Weber-Fechnersche Gesetz') Das alles ist sicherlich weitgehend bekannt. Umso mehr verwundert es, dass der Staat oder besser die Verfassung gegen diesen Misstand nichts unternimmt. Die Verhältnisse waren nicht immer so. Noch vor gar nicht zu langer Zeit waren die im Öffentlichen Dienst Beschäftigten verbeamtet ohne Streikrecht. Dafür waren sie unkündbar und bekamen eine angemessene Pension. Der Eintritt in diesen Beamtenstand war freiwillig, und man konnte die Vor- und Nachteile vor einem Eintritt abwägen. Dann erkannten gewisse Führungskräfte, dass eine Privatisierung für sie enorme Vorteile bieten könnte, sowohl als Gewerkschaftler wie auch als Unternehmer. Den Angestellten wurde die Sache mit dem Streikrecht schmackhaft gemacht. (Inzwischen weiß man die Vorteile der Unkündbarkeit besser zu schätzen.) Seitdem aber wird gestreikt und damit die Inflation vorangetrieben. Das Realeinkommen der Beschäftigten ist dabei über die Jahre sogar eher gesunken als gestiegen. Aber die Schuldner - allen voran jeder verschuldete Staat - profitieren von der Inflation durch höhere Steuereinnahmen. Und das dürfte der Grund dafür sein, dass der Staat dem Treiben wohlgefällig zuschaut und seine Juristen von Höherer Gewalt reden, wenn Außenstehende durch einen Streik zu schaden kommen. |