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Keine Angst vor Demenz

Allgemeines

Unter Demenz versteht man eine Hirnleistungsstörung,, bei der die Gedächtnisleistung und die Denkfähigkeit, vornehmlich im Alter stark abnehmen. Man nimmt allgemein an, dass es sich hierbei um eine Krankheit des Gehirns handelt, welche auch sichtbare Spuren hinterlässt, wie der pathologische Befund an Gehirnen Verstorbener Patienten des öfteren ergab. Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist es, auf eine rein psychologisch bedingte Krankeit hinzuweisen, die die folgenden Eigenschaften hat:

a.) Ihre Erscheinungsform ist jener einer Demenz so ähnlich, dass man diese selbst durchaus als Demenz bezeichnen kann.
b.) Sie ist genau so gefährlich, wie jede andere Art von Demenz
c.) Sie ist in der Lage, sich schnell auszubreiten, und zwar geschieht dies über eine sehr wirksame "Mund-zu-Mund-Probaganda
d.) Unser Immunsystem erkennt diese Form der Demenz nicht und kann sie daher nicht bekämpfen
e.) Man kann die hier gemeinte Form der Demenz als eine Art "Phobie" ansehen, da sie eine sich selbst bestätigende Angst ist
f.) Jede medizinische Maßnahme bestärkt den Betroffenen in seiner Überzeugung, krank zu sein und Angst haben zu müssen.
g.) Sehr wahrscheinlich hinterlässt diese Form der Demenz im Gehirn klinisch nachweisbare Spuren
h.) Mit einem einfachen Trick kann man tatsächlich die gefährliche Angst überspielen und damit diese Demenz besiegen.
i.) Dass bisher keine medizinische Maßnahme gegen Demenz erfolgreich ist, spricht für die hier beschriebene Demenzform.
j.) Die hier gemeinte Form einer Demenz kann auch die Aufnahme neuer Erlebnisse ins Gedächtnis überdecken


Ich will diese besondere Demenz in den nachfolgenden Zeilen näher beschreiben.

Wie ich an anderer Stelle näher beschrieben habe, sind im Netz unseres Gehirns Erlebnissinhalte abgespeichert, die über Netzverbindungen untereinander verbunden sind. Diese Verbindungen haben unterschiedliche Prioritäten. (Die höchste Priorität führt zu einem Erlebnisinhalt, der einem auf eine Frage hin immer zuerst einfällt). Auf seinen Wanderungen durch ein solches Netz der Erlebnisse, z.B. beim Träumen, folgt unser Bewusstsein vornehmlich den Netzverbindungen mit der höchsten Priorität.

Um von der augenblicklichen Ausgangssituation A an die Erinnerung B zu gelangen, aktiviert man einen entsprechenden Suchauftrag und durchsucht die von A ausgehenden Netzverbindungen, um zu sehen, ob eine von ihnen zu B führt. Das aber bleibt erfolglos, wenn sich in der Menge der dabei zu untersuchenden Netzverbindunngen eine Verbindung befindet, die zu einem Erlebnisinhalt C (ungleich B) führt, und zwar dies mit einer so hohen Priorität, dass durch sie das erfolgreiche Überprüfen der anderen Verbindungen praktisch unterbunden wird. Innerlich reagiert man ärgerlich darauf etwa mit "
Ich komme einfach nicht auf den verdammten Namen von diesem Menschen, es fällt mir immer nur der Name XY ein!" Oft ist es zwar möglich, dass der Weg anstelle von A von einer anderen Ausgangs-Situationen zu B hin nicht blockiert ist, was man daran merkt, dass einem später in einem ganz anderen Zusammenhang plötzlich B wieder einfällt, wenn aber alle Zugänge zu B verbaut sind, ist B praktisch so gut wie nicht mehr im Gedächtnis vorhanden - man hat B "vergessen"

Für viele Menschen gibt es 'Angst-Namen', bei denen sie von vornherein wissen, dass ihnen auch dieses Mal der Name sicher nicht einfallen wird. In so einem Fall blockiert ein Erlebnisinhalt C, der etwa lautet
"..Ach, schon wieder dieser Name, der mir immer nicht einfällt!

Normalerweise ist das noch immer kein Beinbruch. Wenn man aber eine derartig zufällig verursachte Vergesslichkeit wiederholte Male erlebt hat, kann es sein, dass man sich nicht nur darüber etwas ärgert, sondern dass man von der Sorge beschlichen wird, es handle sich vielleicht hier um die ersten Anzeichen einer schlimmen Krankheit. Der Inhalt von C verallgemeinert sich dann irgendwann etwa zu :
"Ach ja, ich weiß ja, ich muss wohl krank sein, mir fällt einfach nichts mehr ein, aber da kann man sicher nichts machen".

Die Medien unserer Zeit, aber auch das ständig wachsende große Interesse, welches das Thema 'Demenz' besonders in den Bekanntenkreisen älterer Menschen genießt, verstärken dann noch diese Sorge. Und genau diese Sorge ist es, die sich in Gestalt eines 'universellen' Erlebnisinhaltes in unserem Gehirn festsetzt und über Verbindungen sehr hoher Priorität nach und nach mit allen möglichen Such-Situationen verbunden wird. D.h. diese starken und gefährlichen, zu der Sorge hinführenden Verbindungspfade blockieren immer mehr Gedächtnisinhalte. Das bedeutet, immer größer werdende Anteile des Gedächtnisses werden unerreichbar und versinken in Vergessenheit. Diese Art von Demenz lebt also von einer sich selbst bestätigenden Angst, und sie verbreitet sich unter uns sehr einfach durch eine - zweifellos ungewollte - aber sehr wirkungsvolle Mund-zu-Mund-Probaganda. Über diese intelektuelle Schiene hinweg ist diese Art von Krankheit im höchsten Maße 'ansteckend'-

Musik, Wörter, Gedichte

Weniger leicht können meiner Ansicht nach in unserem Gehirn jene 'gesunden' Verbindungen innerhalb von Gedächtnisketten durch Angstverbindungen verdrängt werden, wenn sie wie die Bilder eines Videos durch eine enge zeitliche Aufeinanderfolge miteinander verbunden sind. Auch Wörter oder ganze Standartsätze sowie musikalische Tonfolgen gehören hierher. Es wird hier einer Angsteinlagerung kein geeignetes Innehalten geboten und kein vergleichendes Suchen nach dem nächsten Ton oder dem nächsten Buchstaben. Die Abspeicherung als Erlebnisinhalt erfolgt hier nicht Ton für Ton, oder Buchstabe für Buchstabe sondern eher als Melodie für Melodie und Wort für Wort. Die Verbindung, die zur 'Angst' hinleitet, kann hier kaum eingebaut werden. Das heißt, bei den von dieser hier in Rede stehenden Art von Demenz befallenen Menschen schwinden die Erinnerungen an Lieder oder Worte zuletzt. Vermutlich sind solche Demenzkranken in der Lage, neue Melodien oder sogar Lieder zu erlernen

Man steckt in einem Sumpf

Eine Heilung der hier beschriebenen Demenz ist deswegen so schwierig, weil der Betroffene mit einem im Sumpf steckenden Menschen zu vergleichen ist: Alles was er für seine Heilung tut, zieht ihn nur tiefer hinab, jede medizinische Maßnahme bekräftigt ihn nur in seiner Vermutung, krank zu sein. Am besten wäre es, wenn er sein Problem vergessen könnte, aber man kann leider nicht bewusst oder kontrolliert etwas vergessen. Möglich wäre aber, diese Sorge durch einen Gedanken noch stärkerer Priorität 'zu besiegen'. So würde es einem Kranken, der unter dieser Art von Demenz leidet, enorm helfen, wenn ein Arzt seines Vertrauens ihm glaubhaft erklärte: "Lieber Freund, Sie sind absolut gesund und genauso wenig demenz-gefährdet wie die meisten Menschen!". Nach Lage der Dinge muss ich jedoch leider zugeben, dass ein solcher Glücksfall in userer Gesellschaft tatsächlich außerordentlich unwahrscheinlich ist - es sei denn, es finden sich bekannte Medien, die die von mir hier geschilderten Gedanken einer breiten Öffentlichkeit nahe bringen und ihnen dadurch Gewicht verleihen.

Der Trick

Um aber die gefährliche Angst gar nicht erst aufkommen zu lassen, empfehle ich einen sehr einfachen und dennoch wirksamen Trick, mit dem man an die Stelle der Angst ein geradezu vergnügliches Hobby setzt: Man legt sich - vielleicht auf seinem handy - einfach eine Liste jener Worte an, die man gelegentlich vergessen hatte. Das klingt zwar zunächst merkwürdig, aber die meisten der Worte, die einem nicht einfallen wollten, weiß man doch etwas später wieder, sei es durch Zufall, oder durch Befragen von Bekannten oder durch Suchen im Internet. Diese Liste ist dann eine Liste der "Besiegten", denn durch gelegentliches Lesen dieser Liste fallen einem diese Worte später völlig problemlos ein. Vielleicht bringt man es sogar so weit, statt sich zu ängstigen sich geradezu darauf zu freuen, wieder einen neuen gefährlichen Kandidaten entschärfen zu können.
- Übrigens könnte es sein, dass die heutzutage mit dem handy aufwachsende Jugend ohnehin weniger von dieser Demenz bedroht ist, weil die jungen Leute ihre handies zu einem zweiten, demenz-immuunen Teil ihrer Gedächnisse machen. Störend könnte allerdings sein, dass einem beim Suchen nach einem Wort zwar einfällt, wo das Wort in der Liste steht, aber nicht, wie es heißt. Das beddeutet, dass man das Wort nur indirekt findet. Um auch dieses Prolem zu entschärfen, hilft häufiges Lesen der Liste.


Hilfreiche Erinnerungen

Bei der Begegnung mit der hier beschriebenen Form von Demenz ist ganz entscheidend, dass man über die Überzeugung verfügt, von dieser Demenz nicht befallen werden zu können. Viele Menschen wissen, dass sie schon immer vergesslich waren. Das wirkt wie ein lebenslanger Impfschutz gegen diese Art von Demenz. Aber es kann auch sein, dass diese meine Ausführungen zum Thema 'Demenz' den einen oder anderen Leser davon überzeugen, die vermeintlichen Menetekel nicht ernst nehmen zu müssen. Dann hätte sich dieser kleine Artikel mehr als gelohnt. - Für mich persönlich liefern zwei markante, selbst erlebte Vergesslichkeiten diese Überzeugung: Ich war vielleicht 12 Jahre alt, als ich für eine Lateinarbeit die Note 6 bekam, weil ich nicht mehr wusste, was das ständig vorkommende Wörtchen "und" auf Lateinisch (also "et") hieß. Im anderen Fall, der sich vor etwa 15 Jahren zugetragen hatte, suchte ich verzweifelt in meiner Wohnung ein frisches, noch in seiner Verpackung befindliches Stück Butter. Nach langem Suchen fand ich es dann in meiner Mikrowelle. Ich hatte vergessen, dass ich es dort hinein getan hatte. - Vielleicht fällt dem einen oder anderen meiner Leser etwas Ähnliches aus früheren Tagen seines Lebens ein. Das wäre sehr gut!

Allgemeine Gründe für diese Form der Demenz


Ob die hier beschriebene Krankheit wirklich jene Krankheit ist, die sich heutzutage so rasant ausbreitet, weiß ich zwar nicht, aber ich bin mir sehr sicher, dass es in sehr vielen Fällen so ist. Die immer bessere Komunikation unserer Zeit zusammen mit der "intellektuellen Ansteckung" dieser Krankheit wäre eine gute Erklärung für das ständige Anwachsen der Demenz-Zahlen. Auf jeden Fall muss es die hier geschilderte Krankheitsform mit hoher Wahrscheinlichkeit geben, weil sie selbsterhaltend ist und weil sich unser Immunsystem gegen sie nicht automatisch wehrt. Eigentlich passiert ja auch überhaupt nichts Unerlaubtes oder Böses. Was ist denn schon dabei, wenn man sich einen erlebten Misserfolg merkt?! Nur unsere Reaktion, ich meine damit unsere Angst, macht sie zu einer so schrecklichen Krankheit. - Übrigens, dass die Gedächtnisleistung der Menschen im Alter abnimmt, wie fast alle anderen Funktionen auch, ist weder verwunderlich noch gefährlich und noch lange keine Krankheit. Die Angst hat eigentlich eine Schutzfunktion in unserem Leben, hier aber wird sie zu einer lebensbedrohenden Gefahr.

Das Denken kann klinische Auswirkungen haben

Und noch eine Bemerkung: Ich würde nicht ausschließen, dass die eingangs erwähnten klinischen Befunde an den Gehirnen toter Demenzpatienten zumindest zu einem Teil entstanden sind als Reaktion des Körpers auf die Angst oder eben auf die Überzeugunng, dement zu sein. Diese Befunde wären dann also nicht Ursache sondern Folge dieser Art von Demenz. Beispiele für Reaktionen des Körpers auf reine Denkinhalte gibt es genug, so etwa das Erröten, der enge Hals, die Speichelbildung, die Wirkung eines Placebos, Verbrühungen durch kaltes Wasser, das man fälschlich für siedendes Öl gehalten hatte, Vernichtung von Warzen durch "Besprechen", der gesamte Erfolg der Homöopathie oder auch sexuelle Wirkungen, die Heilerfolge der Schamanen usw. usw..Was spricht dagegen, dass es nicht auch hier ähnlich bedingte nachweisbare Veränderungen im Gehirn durch das Denken geben kann - zumal dann, wenn der Anlass sich hartnäckig mmer wiederholt,?

-Der Vergleich mit der Tierwelt

Interessant ist ein Vergleich mit Schimpansen. Man hatte nämlich im Gehirn von toten Schimpansen Anzeichen auf sogenannte Fibrillen und Plaques gefunden, ganz ähnlich, wenn auch nicht exakt gleich zu jenen, die sich im Gehirn toter Alzheimerpatienten befanden, obwohl die Schimpansen zu Lebzeiten keine volle Alzheimerdemenz gezeigt hatten. Das Forscherteam um die Andrapologin Mary Ann Raghanti wie auch die Neurowissenschaftler Lary Walker aus Atlanta und Mathias Jucker aus Thübingen versuchen - bis heute anscheinend vergeblich - diesen Befund zu enträtseln, der sich jedoch sehr einfach damit erklären lässt, dass die Schimpansen keine Angst vor Demenz kennen, und daher nicht dement in der von mir beschriebenen Weise werden können. Ihre Plaques können dennoch aus Angst entstanden sein, aber nicht aus Angst vor Demenz.