kGedanken und ihre Wirkungen  
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Freude über unwahrscheinliche


Natürlicher Egoismus


Unter dem Stichwort
Willensfreiheit habe ich gezeigt, dass es keine echte Willensfreiheit gibt: Bei jeder Entscheidung wählen wir aus den anstehenden Alternativen stets jene, die für uns optimal ist, ohne dafür letzlich eine Begründung zu haben.Wenn man z.B. jemanden, der gerne saure Gurken isst, fragt, warum sie ihm schmecken, wird man kaum mehr erfahren als: "Das ist eben so, ich weiß auch nicht warum". Man ist nicht frei in dieser Entscheidung, ebenso wie man nicht frei ist in der Wahl seiner natürlichen Augenfarbe. Am Punkte Willensfreiheit unterscheiden sich auch nicht die Egoisten von den Altruisten. Alle tun sie das, was ihnen in ihrer jeweiligen Situation am meisten gefällt, egal warum - auch der Märtyrer handelt nach diesem Prinzip
.
Und dennoch gibt es das, was man einen 'guten' Menschen nennt. Der 'gute' Mensch hat unter den ihm zur Wahl stehenden Alternativen häufiger als andere Menschen auch solche, die anderen Menschen zugute kommen. Er findet es einfach immer wieder gut, etwas zu tun, was für andere gut ist. "Er ist nun einmal so, und er kann nicht anders". Sozusagen als Belohnung, dafür sollten solche Menschen es wenigstens genießen, beliebt zu sein. Bleibt die Frage, wie kann man erreichen, dass möglichst viele Menschen in diesem Sinne 'gut' sind? Vielleicht durch Erziehung? und wenn ja, durch was für eine Erziehung?

Häufig hört man heutzutage die Klage, die Menschen würden immer egoistischer. Meiner Ansicht nach ist das Unsinn. Geändert haben sich nur die sozialen Gewichte der Alternativen, zwischen denen man wählen muss. So kann es z.B. sein, dass sich das Gewicht (oder der Wert) einer gemeinnützigen Tat geändert hat, oder der Wert einer gottgefälligen Tat, oder der Wert einer mutigen Tat, oder der Wert einer ehrenvollen Tat. Man hat auf diese Gewichte, die hier eine Rolle spielen, kaum selbst Einfluss: die Umwelt und die Zeit, in der man erzogen wude, sind für sie von entscheidender Bedeutung.

Leider leben wir heute in einer Welt, in der der Besitz von Geld einen sehr hohen Wert hat. Dabei spielt es keine Rolle, wie man zu diesen Besitz gelangt ist. -In unseren Schulen soll
Bildung vermittelt werden, und man versteht darunter das Erlangen von Wissen und von bestimmten Fähigkeiten, die für das „Wachstum“ der Gesellschaft nützlich sind. Das Heranbilden eines „guten Charakters“ überlässt man der Familie, es ist kein Schulfach. Allenfalls gibt es später für „gute Taten“ ein Verdienstkreuz.