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Phänomene übergroßer Schwankungen  


Monte Carlo Methode


Die Monte Carlo Methode ist eine ziemlich einfache statistische  Methode zur Berechnung von Integralen. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie für beliebig hochdimensionale und komplizierte Integrale Ergebnisse mit einer Genauigkeit liefert, die für normale Belange bereits nach kurzen Rechenzeiten auf einem Computer völlig ausreichend ist. Will man z.B. das Volumen eines dreidimensionalen komplizierten Körpers berechnen, so bettet man diesen gedanklich in einen einfachen quarterförmigen Kasten. Dann berechnet man mit Hilfe von Zufallszahlen die Koordinaten von gleichverteilten Punkten, die alle in dem Kasten liegen und fragt, wieviele von ihnen (Treffer) zugleich auch in dem eingebetteten komplizierten Körper liegen. Das gesuchte Volumen ist dann das Volumen des Kastens multipliziert mit der Zahl der Treffer und dividiert durch die Zahl aller im Kasten liegenden erspielten Punkte. Bereits bei 10,000 Treffern beträgt der relative Fehler des Ergebnisses weniger als ein Prozent. Man kann aber auch Eigenwertgleichungen mithilfe einer etwas komplizierteren Monte Carlo Methode lösen *.

Im weiteren Sinne lassen sich mit Hilfe der Monte Carlo Methode die unmittelbaren und indirekten Auswirkungen von neuen Gesetzesvorhaben auf die Gesellschaft mit fast beliebiger Genauigkeit vorherbestimmen. Man muss hierfür nur mit einer - zugegeben etwas aufwendigen Volksbefragung - die Wahrscheinlichkeiten ermitteln, mit denen sich die Menschen bei Bestehen der in frage kommenden Gestzeslage für bestimmte Reaktionen entscheiden - z.B. ob sie dann mehr Kinder in die Welt setzen würden oder nicht, oder wie sie in beruflicher Hinsicht auf einen Familienzuwachs reagieren würden.


Die erwähnten Zufallszahlen dürfen bei ihrer Erzeugung keinerlei Gesetzmäßigkeiten erkennen lassen. Ideal wären die Koordinaten von Regentopfen, die auf eine Stange fallen, aber es genügen bereits die Ziffern aus der unendlichen Ziffernfolge einer transzendenten Zahl wie z.B. von der Zahl Pi.
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J.Lieberoth, "A Monte Carlo Technique to Solve the Static Eigenvalüe Problem of the Boltzmann Transport Equation", Nukeonik, 11, 213 (1968)